13. Sonntag im Jahreskreis

Abschied und Ankunft machen Liebe sichtbar

 

Im Sonntagsevangelium steht geschrieben „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich it meiner nicht würdig.

Jeder Mensch sehnt sich nach Liebe. Geliebt werden, lieben, das sind die stärk­sten Gefühle im Leben. Wie viele Erwach­sene erzählen mit leuchtenden Augen von der großen Liebe ihrer Jugend! Lieben zu können, ist eine tief bewegende Erfahrung und zu erfahren: Ich bin geliebt – das ist ein überwältigendes Gefühl. Der Film  „Tatsächlich Liebe“. Er erzählt mehrere Geschichten ·von Paaren. Am schönsten finde ich den Gedanken, mit dem der Film beginnt und endet. Eine Stimme sagt, immer wenn der Autor daran zweifle, dass es noch Liebe gibt, gehe er an einen Flughafen. Und dort, bei Ankunft oder Abflug, sei so viel Liebe zu spüren. Da begrüßen Eltern ihre Kinder. Da weint der Ehemann beim Abschied. Da freut sich die Frau unbändig auf den  Geliebten.

Abschied und Ankunft machen Liebe sichtbar, die wir im Alltag und in der Routine des Lebens manchmal aus dem Blick verlieren. Oder auch weil die An­forderungen des Zusammenlebens uns so manches Mal zu viel Kraft kosten. Zeiten der Trennung zeigen uns dann aber wie­der, wie kostbar das Miteinander, das Ver­trauen ist. Liebe will wertgeschätzt sein, damit sie nicht verkümmert. Diese Kontak­te im Alltag zu bewahren, ist eine große Herausforderung. Ja, Menschen sehnen sich nach Liebe. Viele Paare suchen nach Wegen, wie sie die Liebe, bei der jedem Anfang ein Zauber innewohnte, bewahren können. Durch Aufmerksamkeit im Alltag, durch Gesten, durch bewusstes Miteinän­der.

Margot Käßmann, Sehnsucht nach Leben

 

 

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